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Ambulante Alten- und Kinderkrankenpflege
Pflegekompetenz in Braunschweig seit 1998

Stürze sind eine weit verbreitete Ursache für Pflegebedürftigkeit. Die Folgen eines Sturzes können Blutergüsse, Schmerzen, Kopfverletzungen und Knochenbrüche sein. Dabei sind nach einem Sturz besonders häufig Oberschenkelhals-, Oberarm- und Schulterbrüche die unmittelbare Folge. Die Folgen eines Sturzes können also weitreichende Folgen haben. Dieses macht die Sturzprophylaxe aus pflegerischer Sicht so wichtig.

Menschen, die bereits gestürzt sind, leiden häufig auch unter psychischen Folgen: sie haben Angst erneut zu stürzen, schränken dadurch ihre Aktivitäten ein, was hingegen zu verminderter Muskelleistung führt. Dieses kann wiederum einen Sturz begünstigen.

Gründe für Stürze sind vielfältiger Natur und häufig eine Verkettung mehrer Umstände. Nicht alle Faktoren, die zu einem Sturz führen, können direkt beeinflusst werden, es gibt jedoch auch einige Risiken, die relativ leicht ausgeschaltet werden können.

Im Folgenden möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über mögliche Sturzrisiken geben.

Typische Sturzrisiken:

  • Umherliegende elektrische Kabel sollten möglichst so verlegt werden, dass sie sich nicht im Bereich der üblichen Gehstrecken befinden. Überflüssige Kabel sollten ganz entfernt werden.
  • Schlecht erkennbare Stufen sollten gut beleuchtet werden oder mit Markierungsbändern gekennzeichnet werden.
  • Schwellen in den Türen kommen in vielen älteren Wohnungen noch vor. Sie können heute in den allermeisten Fällen von einem Tischler entfernt werden. Liegt eine Pflegeeinstufung nach dem Gesetz der Pflegeversicherung (SGB XI) vor, kann die Pflegekasse auf Antrag einen Teil der Kosten übernehmen.
  • Nasse Fußbögen in Badezimmer und Küche stellen eine hohe Sturzgefahr dar, insbesondere, weil man es dem Boden oft nicht ansieht, wenn er feucht ist.
  • Ungeputzte Brillen oder solche, bei denen das Gestell stark verbogen ist, sowie unangepasste Glasstärken können zu einer starken Einschränkung der Sehfähigkeit führen. Hindernisse vor den Füßen werden dann unter Umständen nicht wahrgenommen.
  • Glatte Parkettfußböden in Kombination mit Schuhwerk ohne Gummisohle begünstigen Stürze.
  • Lose verlegte Teppiche (Läufer), besonders, wenn sie auf einem glatten Fußboden herumrutschen könnten, sollten festgeklebt oder entfernt werden.
  • Hochstehende oder umgeschlagene Teppichkanten können zu Stürzen führen. Bei dicken Teppichen kann bereits die Teppichkante eine Sturzgefahr mit sich bringen, und es sollte über eine Entfernung solcher Teppiche nachgedacht werden.
  • Zu lange Kleidung, die auf dem Boden schleift, kann dazu führen, dass man sich selbst auf die eigene Kleidung tritt und dadurch stürzt. Besonders Menschen, die innerhalb relativ kurzer Zeit viel an Gewicht verloren haben, können davon betroffen sein. Hier ist es angebracht, die Kleidung entweder ändern zu lassen oder sie zu ersetzen.
  • Schuhwerk muss festen Halt bieten. Stark ausgetretene Schuhe, Schuhe, die hinten nicht geschlossen sind, begünstigen Stürze. Bei erhöhtem Sturzrisiko ist es wichtig, dass das Schuhwerk fest am Fuß ansitzt. Je fester der Halt, desto genauer spürt man, wie der Untergrund beschaffen ist. Die Sohle sollte für den Untergrund, auf dem man geht, geeignet sein (rutschfest).
  • Die Umgebung, in der man läuft, sollte gut beleuchtet sein. Es ist gegebenenfalls sinnvoll, eine Nachtbeleuchtung oder eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder zwischen Schlafzimmer und Toilette zu installieren.
  • Es gibt bestimmte Krankheiten, die zwangsläufig zu Stürzen führen. Dazu gehören z.B. der Herzinfarkt und Schlaganfall. Mit dem Hausarzt können vorbeugende Therapien besprochen werden, um das Risiko dieser Erkrankungen zu minimieren.
  • Arzneimittel können die Wahrnehmung einschränken oder die Konzentrationsfähigkeit herabsetzen. Wenn Schlafmittel beispielsweise erst sehr spät abends eingenommen werden, kann es sein, dass das Medikament am anderen Morgen beim Aufstehen noch nicht vollständig abgebaut ist. Schlafmittel setzen die Wahrnehmungsfähigkeit stark herab.
  • Harntreibende und Stuhlgang fördernde Medikamente können dazu führen, dass man sehr plötzlich den Drang verspürt, auf die Toilette zu müssen. Geht man dann eilig los, ist die Sturzgefahr groß. Hat man solche Medikamente eingenommen, sollte man sich mental darauf vorbereiten, dass man eventuell zügig die Toilette aufsuchen muss.
  • Medikamente, die auf das zentrale Nervensystem wirken  (Psychopharmaka, Schmerzmittel, etc.) können die Reaktionsfähigkeit herabsetzen, was wiederum einen Sturz begünstigen kann.


Hilfsmittel

Es gibt eine Reihe an Hilfsmitteln, die das Gehen erleichtern und dabei helfen, dass die Sturzgefahr vermindert wird. Klassische Möglichkeiten sind Gehstöcke, Gehstützen, Rolatoren, Rollstühle, orthopädische Schuhe. Je nach Schwere der Erkrankung und dem individuellen Sturzrisiko sollte eines der genannten Hilfsmittel verwendet werden. Die Kranken- und Pflegekassen übernehmen dafür teilweise die Kosten. Sprechen Sie Ihren Hausarzt darauf an. Er kann Ihnen ein entsprechendes Rezept ausstellen.

Gehhilfen wie Gehstöcke sollten in der Höhe so angepasst sein, dass sie optimalen Halt bieten. Wird mehr Halt benötigt als ein Stock bieten kann, sind Rolatoren eine gute Alternative. Sie sind so kompakt gebaut, dass sie sich sowohl für den Einsatz in einer Wohnung als auch für draußen eignen. Sie haben zudem den Vorteil, dass man mit ihnen Gegenstände des täglichen Gebrauchs und Einkäufe gut transportieren kann. Die meisten Rolatoren besitzen zudem eine kleine Sitzfläche, auf der man sich ausruhen kann. Etwas erholt kann man dann einige Zeit später  mit neuer Kraft und damit geringerem Sturzrisiko losgehen.


Hüftprotektoren schützen den Oberschenkelhals, falls es zu einem Sturz kommt. Sie werden unter der Kleidung oder als spezielle Hosen getragen und dämpfen bei einem Sturz den Aufprall auf den Hüftknochen. So kann ein Oberschenkelhalsbruch meist verhindert werden.


Nachts ist man, wenn man aus dem Schlaf aufwacht, oft nicht voll bei Bewusstsein. Damit einher geht dann ebenfalls ein höheres Risiko zu stürzen. Hier kann die Anschaffung eines Toilettenstuhls, der in unmittelbarer Nähe zum Bett aufgestellt wird, das Risiko deutlich vermindern.

In Bad und Toilette lauern vielfältige Rutschgefahren. Haltegriffe in Bad und Toilette, rutschfeste Einlagen für Badewanne und Dusche, Duschhocker, Duschbrett, Badewannenlifter und Toilettensitzerhöhungen können hier Sicherheit vermitteln und das Ein- und Aussteigen bzw. Aufstehen und Hinsetzen erleichtern.


Hausnotrufsysteme geben einem sturzgefährdeten Menschen Sicherheit für den Fall, dass es doch zu einem Sturz kommt. Dadurch, dass der Betroffene im Falle eines Falles Hilfe rufen kann, vermindert sich das Sturzrisiko bereits, da sich die meisten Menschen ohne Angst sicherer bewegen.

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